Diese irrwitzigen Zeiten, die wohl kein lebender Mensch jemals erlebt hat, haben für die Menschen dieser Welt recht unterschiedliche, positive wie negative Folgen. Das Leben der Menschen hat sich mit einem Schlag verändert und wird in der gewohnten Form wohl auch so schnell nicht mehr wiederkommen. Wir müssen unser Leben für eine noch nicht absehbare Zeit umstellen und der Situation anpassen. Die lange Liste von negativen Auswirkungen für den Einzelnen, wie auch für die Länder dieser Erde, möchte ich hier gar nicht erst ansprechen. Die Wochen des Shut-Downs haben uns aber auch, trotz „Social Distancing“, im Alltag etwas näher kommen lassen. Auf einmal sprechen Menschen in einer Kassenschlange miteinander, Kassiererinnen sind zu Scherzen aufgelegt, wenn auch Galgenhumor, und Freunde, von denen wir lange nichts gehört haben, melden sich über unterschiedliche Apps und Plattformen zum Plausch. Aber was hat das Virus nun für mich persönlich für Auswirkungen in Bezug auf den Whisky mit sich gebracht?
Dass ich den einen oder anderen Schluck mehr getrunken habe, könnte ich noch nicht einmal behaupten. Ich habe mehr Samples als sonst verkostet, aber mein Alltagskonsum hat sich, im Interesse der Gesundheit und Fitness, doch etwas eingeschränkt.
Eine bedauerliche Auswirkung der Pandemie ist, dass Andreas Müller und ich unsere beiden exklusiven Touren im frühen Herbst nach Schottland, Whisky & Fotografie, storniert haben, da wir uns sicher sind, dass beide Touren, auf die wir uns sehr gefreut haben, nicht durchführbar sind. Gerade habe ich auch gelesen, dass die Briten über die Einführung einer 2-wöchigen Quarantäne für Einreisende nachdenken. Tourismus adé! Allerdings habe ich allen Kontakten in Schottland versprochen, dass wir diese Tour im Frühjahr 2021 durchführen werden. Also dranbleiben! Wir werden die Reisen rechtzeitig veröffentlichen.
Ein anderer Aspekt der völlig eingeschlafenen Reisetätigkeit ist, das ich nun Projekte in die Hand genommen habe, für die ich vorher keine Zeit gefunden habe. So suche ich zum Beispiel seit vielen Jahren nach einem Whisky Notebook für meine Verkostungsnotizen, das alles beinhaltet, was ich persönlich benötige. Es gibt vom Grundsatz lediglich zwei Bücher, die aber auch nicht an meine Vorstellungen heranreichen. Alle anderen Büchlein, die ich gefunden habe, verdienen meist noch nicht einmal annähernd die Bezeichnung. Bei manch einem müsste ich sogar erlernen, wie ich meine Eindrücke in Mikroschrift zu Papier bringe. Sogar eine digitale Version habe ich bereits zusammengebaut und auf einer Interwhisky getestet. Alles nicht das Wahre.
Daher habe ich mir die Zeit genommen und in vielen Stunden Arbeit mein eigenes Notebook nach meinem persönlichen Geschmack kreiert. Das ich nun einmal Perfektionist bin, habe ich auch gleich ein Probeexemplar drucken lassen und sofort auf Facebook gepostet. Überrascht hat mich allerdings das Echo. Eigentlich war das ein Idee von mir für mich. Aber als die Anfragen via PM und E-Mail reinkamen, habe ich mich dann doch überzeugen lassen, einige Exemplare mehr zu drucken. Übernächste Woche sollte das Paket bei mir aufschlagen. Klimaneutral gedruckt! Auch auf meinen Tastings werde ich daher nun die Notebooks verkaufen.
Also? Alles hat seine guten Seiten. Man muss sie nur finden.