Bravehearts, also mutige Herzen, gab es in Schottlands umtriebiger Geschichte reichlich, nicht nur als historischer Abklatsch in einem sehr bekannten Drehbuch. Der Knackpunkt in dem auf jeden Fall wirklich gut gemachten Film: man schreibt nur in das Drehbuch, was leinwandtauglich ist. Auch wenn man sich dabei ein wenig der freien Dichtung bedienen muss.
Aber es soll hier nicht um Sir William Wallace gehen, dessen Verdienste um Schottland historisch unumstritten sind. Nein, eine quasi Nebenfigur im filmischen Geschehen soll an dieser Stelle die Hauptrolle spielen: Robert „the Bruce“. Im Film hin und her gerissen zwischen den egoistischen Ratschlägen seines leprakranken Vaters und seiner eigenen Loyalität zu Schottland, wechselte Robert tatsächlich mehrfach die Seiten und spielte mal an der englischen, mal an der schottischen Seite das große Spiel um die Macht in Schottland mit. Der 1274 geborene Adlige hatte allerdings nichts mit dem Verrat an Sir William Wallace zu tun, der einige Jahre als „Beschützer Schottlands“ eingesetzt war. Vielmehr musste er sich meist mit Menschen seines Standes herumschlagen, die ihm neideten, dass er auf Grund der Blutlinie seines Vaters einen Anspruch auf den Thron hatte. Diesen bestieg er auch als Robert I. am 10. Februar 1306 in Scone, dem traditionellen Krönungsort (… und Stein! Aber das ist eine andere Geschichte) schottischer Könige nördlich von Perth, dem ehemaligen Zentrum des alten, piktischen Königreichs. Er lieferte sich im Laufe seines Lebens einige Schlachten, wobei die berühmteste stets Bannockburn in der Nähe von Stirling Castle bleiben wird. Hier vernichtete er im Jahre 1314 mit 9.000 Highlandern eine Übermacht von 25.000 Engländern, was ihn zum Volkshelden Schottlands machte.
1329 schließlich starb Robert I. vermutlich an Lepra (nicht wie im Film sein Vater). Er verfügte, dass sein Herz, in dem die Seele liege, nach seinem Tod entnommen und nach Jerusalem gebracht werden sollte. Ein Freund nahm das Herz mit seiner Streitmacht mit nach Spanien, wo die Schotten aber durch die Mauren geschlagen wurden. Der Legende nach fand das Herz über Umwege seinen Weg wieder zurück nach Schottland, wo es unter dem Altar der Melrose Abbey, eines damals bedeutenden Klosters südlich von Edinburgh, beigesetzt wurde. Bereits 1921 fanden Archäologen ein fast versteinertes Herz seitlich des Hauptaltars, begruben es aber wieder in einer Bleikapsel. 1996 gruben wiederum zeitgenössische Archäologen das Herz aus und analysierten die DNA, um die Blutlinie eindeutig zu verifizieren, die auch bestätigt wurde. Am 25. Juni 1998 schließlich wurde das Braveheart zu Dudelsackklängen (natürlich Slow Air) und im Beisein eines katholischen, eines anglikanischen und eines presbyterianischen Priesters seitlich des Hauptschiffs der Melrose Abbey inmitten einer weiten Rasenfläche wieder beigesetzt. Die Grabplatte trägt eine gälische Inschrift, die frei übersetzt lautet: Ein nobles Herz kann niemals ruhen, wenn die Freiheit in Gefahr ist. Der Körper von Robert I . the Bruce liegt unter einer schweren Grabplatte mitten im Hauptschiff der Dunfermline Abbey nördlich von Edinburgh.
Was lernen wir daraus? Legenden können oft mehr als einen Funken Wahrheit beinhalten. Besonders wenn sie aus Schottland stammen.
Bravehearts, also mutige Herzen, gab es in Schottlands umtriebiger Geschichte reichlich, nicht nur als historischer Abklatsch in einem sehr bekannten Drehbuch. Der Knackpunkt in dem auf jeden Fall wirklich gut gemachten Film: man schreibt nur in das Drehbuch, was leinwandtauglich ist. Auch wenn man sich dabei ein wenig der freien Dichtung bedienen muss.
Aber es soll hier nicht um Sir William Wallace gehen, dessen Verdienste um Schottland historisch unumstritten sind. Nein, eine quasi Nebenfigur im filmischen Geschehen soll an dieser Stelle die Hauptrolle spielen: Robert „the Bruce“. Im Film hin und her gerissen zwischen den egoistischen Ratschlägen seines leprakranken Vaters und seiner eigenen Loyalität zu Schottland, wechselte Robert tatsächlich mehrfach die Seiten und spielte mal an der englischen, mal an der schottischen Seite das große Spiel um die Macht in Schottland mit. Der 1274 geborene Adlige hatte allerdings nichts mit dem Verrat an Sir William Wallace zu tun, der einige Jahre als „Beschützer Schottlands“ eingesetzt war. Vielmehr musste er sich meist mit Menschen seines Standes herumschlagen, die ihm neideten, dass er auf Grund der Blutlinie seines Vaters einen Anspruch auf den Thron hatte. Diesen bestieg er auch als Robert I. am 10. Februar 1306 in Scone, dem traditionellen Krönungsort (… und Stein! Aber das ist eine andere Geschichte) schottischer Könige nördlich von Perth, dem ehemaligen Zentrum des alten, piktischen Königreichs. Er lieferte sich im Laufe seines Lebens einige Schlachten, wobei die berühmteste stets Bannockburn in der Nähe von Stirling Castle bleiben wird. Hier vernichtete er im Jahre 1314 mit 9.000 Highlandern eine Übermacht von 25.000 Engländern, was ihn zum Volkshelden Schottlands machte.
1329 schließlich starb Robert I. vermutlich an Lepra (nicht wie im Film sein Vater). Er verfügte, dass sein Herz, in dem die Seele liege, nach seinem Tod entnommen und nach Jerusalem gebracht werden sollte. Ein Freund nahm das Herz mit seiner Streitmacht mit nach Spanien, wo die Schotten aber durch die Mauren geschlagen wurden. Der Legende nach fand das Herz über Umwege seinen Weg wieder zurück nach Schottland, wo es unter dem Altar der Melrose Abbey, eines damals bedeutenden Klosters südlich von Edinburgh, beigesetzt wurde. Bereits 1921 fanden Archäologen ein fast versteinertes Herz seitlich des Hauptaltars, begruben es aber wieder in einer Bleikapsel. 1996 gruben wiederum zeitgenössische Archäologen das Herz aus und analysierten die DNA, um die Blutlinie eindeutig zu verifizieren, die auch bestätigt wurde. Am 25. Juni 1998 schließlich wurde das Braveheart zu Dudelsackklängen (natürlich Slow Air) und im Beisein eines katholischen, eines anglikanischen und eines presbyterianischen Priesters seitlich des Hauptschiffs der Melrose Abbey inmitten einer weiten Rasenfläche wieder beigesetzt. Die Grabplatte trägt eine gälische Inschrift, die frei übersetzt lautet: Ein nobles Herz kann niemals ruhen, wenn die Freiheit in Gefahr ist. Der Körper von Robert I . the Bruce liegt unter einer schweren Grabplatte mitten im Hauptschiff der Dunfermline Abbey nördlich von Edinburgh.
Was lernen wir daraus? Legenden können oft mehr als einen Funken Wahrheit beinhalten. Besonders wenn sie aus Schottland stammen.