Wie geht es Euch, wenn Ihr wieder einmal, oder vielleicht sogar zum ersten Mal, nach Schottland fahren wollt? Richtet Ihr Eure Route ausschließlich nach Brennereien aus, nach Golfplätzen, Lachsgründen, historischen Stätten, tollen Straßen, schönen Hotels (sofern auffindbar) oder gutem Essen? Fliegt Ihr, mietet Ihr ein Auto, soll es die Fähre sein oder campt Ihr? Fahrt Ihr in der Gruppe, zu zweit oder alleine? So viele Fragen auf einem Haufen.
Ich persönlich habe da seit 27 Jahren immer das gleiche Problem: die Zeit ist stets viel zu kurz, um das alles zu erledigen und abzufahren, was ich mir vorgenommen habe. Selbstverständlich stehen die Brennereien – oder sonstige mit Whisky in Verbindung stehende Termine – immer an erster Stelle. Drum herum plane ich dann die Besichtigung historischer Orte, die ich noch nicht gesehen habe, da ich in meinen Tastings auch stets die Geschichte zu Wort kommen lasse. Die Geschichte dieses schönen Landes ist einfach viel zu interessant und spannend und es gibt viel zu viele historisch wichtige oder spektakuläre Orte, die man einfach gesehen haben muss. Ob es sich da nun um eine Ruine der zahlreichen Klöster handelt, die durch die von John Knox mitinitiierte Reformbewegung zerstört wurden, oder um eine Kirche, in der interessante und bedeutende Menschen der Geschichte begraben liegen. Man findet immer etwas. Von den unzähligen Kodak-Points an den Straßen ganz zu schweigen.
Die Termine kommen bei mir stets zuerst. Das kann eine neue Brennerei sein, die erst vor kurzem erbaut wurde, oder eine Distillery, wo ich bei dem bereits seit Jahren mit mir befreundeten Manager einfach einmal schauen möchte, was so im nächsten Jahr an neuen Abfüllungen auf den Markt kommen wird. Dann schaue ich mir an, ob sich zwischen den Termine Abstecher zu historischen Orten machen lassen, ohne dabei zeitlich in Verlegenheit zu kommen. Liegt eine Fährverbindung dazwischen, verlängert sich die Reisezeit automatisch. Übrigens ist es bei den wichtigen Verbindungen durchaus ratsam die Abfahrtszeit (die Sail) fest zu buchen, da es mitunter zu recht vollen Schiffen kommen kann. Zum Schluss sehe ich mir dann an, wo ich strategisch günstig übernachten kann, wobei mir, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein zünftiges B&B mit Full Scottish Breakfast am Liebsten ist. Hierfür benutze ich, sofern ich nicht bereits Gast dort war, booking.com und AirBnB. Gelegentlich findet man in den Highlands auch kleine Hotels, mit durchschnittlich vier bis sechs kuscheligen Zimmern, die über ein nettes Restaurant sowie einen gemütlichen Pub verfügen. Das ist eigentlich die eleganteste Variante. Bett, Abendessen, Pub und Frühstück unter einem Dach. Ich kenne da ein paar …
Meist bin ich alleine unterwegs, in bisher wenigen Fällen hat mich meine Frau begleitet, und in einem Fall meine Söhne. Da meine Frau und ich beide Freiberufler in unterschiedlichen Branchen sind, ergibt sich viel zu selten die Gelegenheit für eine gemeinsame Tour.
Was die Beförderung angeht, so wähle ich grundsätzlich Flug und Mietwagen. Zum einen ist die Fähre dermaßen teuer, dass die o.a. Kombination meist günstiger, aber auf jeden Fall nicht teurer kommt. Zum anderen liegt mir der Zeitverlust von zwei bis drei Tagen für An- und Abreise schwer im Magen. Die Zeit verbringe ich doch lieber viel sinnvoller vor Ort.
Noch im November lege ich, in Zusammenarbeit mit einem befreundeten Fotografen, der Schottland genauso gut kennt wie ich, eine exklusive Reise auf, die es in dieser Kombination und in dieser Exklusivität noch nicht gegeben hat. Exklusiv bezieht sich in diesem Fall auf die Reiseleitung und –betreuung. Eine Kleingruppe mit maximal 10 Personen für 10 Tage startet im September 2020 nach Schottland. Wer die Begeisterung für Schottland, den Whisky und die Fotografie auf sich vereint, ist für diese Tour wie prädestiniert. Die Organisation erfolgt nach unseren Vorgaben durch ein erfahrenes Reisebüro, die Tour selber wird mit zwei Vans durchgeführt, damit wir auch an die entlegensten Plätze gelangen können. Begleitet wird die Reise durch einen Profi-Fotografen, der die tollsten Spots kennt und jedem auch gerne bei den Feineinstellungen der Kameras behilflich ist. Für Whisky, Land, Leute, Geschichte und Traditionen werde ich zuständig sein. Die tägliche Betreuung endet erst nach dem letzten Whisky im Pub. Wer diese Reise bucht, wird unglaublich viel über die eben erwähnten Themen mitnehmen. In Theorie und Praxis. Ich für meinen Teil freue mich bereits heute darauf!
Beitragsfoto: ©Alexander Riehn